OPC Data Access (OPC DA) – Versionen und Kompatibilität
Was ist OPC DA?
OPC DA steht für
OPC Data Access.
Dies ist eine Spezifikation der OPC Foundation, die definiert, wie Echtzeit-Daten zwischen
einer Datenquelle und einem Datenspeicher ausgetauscht werden (z. B. zwischen einem SPS
und einer HMI), ohne dass die eine Seite das native Protokoll der anderen Seite kennen muss.
Warum ist OPC DA so populär? Worin unterscheidet es sich von früheren Protokollen?
Die OPC DA-Client/Server-Architektur
war die erste Architektur, die von der OPC Foundation definiert wurde. Bevor es OPC DA gab,
konnten Produkte unterschiedlicher Anbieter (z. B. Geräte, SPS, HMIs) nur dann mit anderen
Geräten oder Anwendungen kommunizieren, wenn es einen speziellen Treiber gab, der die Daten
zwischen dem betreffenden Produkt und dem Gerät des anderen Anbieters übersetzte. Dieser
treiberspezifische Datenaustausch brachte viele Probleme mit sich. Hier nur einige der wichtigsten:
hohe Kosten; proprietäre Technologie - die den Anwender an einen bestimmten Anbieter fesselte; schwierige
Konfiguration und Verwaltung - da sich jeder proprietäre Treiber anders verhielt;
schwierige Aktualisierung - da unaufhörlich neue Geräte und Anwendungen auf den Markt
gebracht wurden. Im Gegensatz dazu machte es OPC DA möglich, Echtzeitdaten ohne einen,
zwischen der Datenquelle und dem Datenspeicher agierenden, speziell für die betreffende
Konstellation geschriebenen Übersetzer auszutauschen. Somit konnten also Lese- und
Schreibvorgänge ausgeführt werden, ohne dass der Datenspeicher das native Protokoll oder
die interne Datenstruktur der Datenquelle kennen musste.
Gibt es nur eine einzige OPC DA-Spezifikation?
Ja und nein. Die OPC DA-Spezifikation gehört zwar zu den Standards der OPC Foundation,
doch hat sie im Laufe der Zeit einige Versionsänderungen durchlaufen. Die wichtigsten
davon sind:
Jahr |
Version |
Anmerkung |
1996 |
1.0 |
Erstspezifikation. |
1997 |
DA 1.0a |
Festlegung des Namens „Data Access“ (DA) zur Unterscheidung zwischen anderen Spezifikationen, die parallel dazu entwickelt wurden. |
1998 |
DA 2.0 - DA 2.05a |
Zahlreiche Präzisierungen und Änderungen der Spezifikation. |
2003 |
DA 3.0 |
Zusätzliche Erweiterungen und Änderungen |
Wenn man davon ausgeht, dass es unterschiedliche Versionen der OPC Data Access-Spezifikation
(OPC DA) gibt, dann lautet die zentrale Frage: Sind diese Versionen rückwärts kompatibel?
Kann z.B. ein OPC DA 1.0a Client mit einem OPC DA 3.0 Server kommunizieren? Die Antwort lautet:
Es kommt darauf an.
Rückwärtskompatibilität zwischen Data Access OPC-Clients und OPC-Servern
Es ist möglich und wird Anbietern auch empfohlen, OPC-Clients und OPC-Server zu entwickeln,
die rückwärts kompatibel sind. Tatsächlich ist die Rückwärtskompatibilität jedoch nicht obligatorisch,
sondern wahlweise. Dies hatte zur Folge, dass einige Anbieter diesem Ratschlag (bis heute) nicht
gefolgt sind und OPC DA-Server entwickelt haben, die nur eine oder zwei der Spezifikationen erkennen,
aber nicht alle. Letztendlich bedeutet dies, dass nicht rückwärts kompatible OPC-Server und OPC-Clients
dem Anwender immer noch die Vorteile von OPC bieten, jedoch nur mit bestimmten Versionen der Spezifikation
funktionieren. Die gute Nachricht ist, dass Unternehmen wie MatrikonOPC nicht nur uneingeschränkt
rückwärts kompatible OPC-Server entwickeln, sondern auch Datenmanagement-Produkte anbieten
(z. B. OPC Data Manager und
OPC Security Gateway),
die sich zwischen die nicht rückwärts kompatiblen OPC-Clients und OPC-Server schalten und den Datenaustausch
zwischen diesen ermöglichen, indem sie spontan zwischen den unterschiedlichen OPC DA-Versionen übersetzen.
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